Sonja Witte . d a n c e . choreography . painting .
Tango 2007
Brasil 1998


„Windspiel“

Während ich atme und da bin, da stehe,
erspüre ich im „Hier und Jetzt“
die Weite und das Temperament des Horizontes.

Bis in die Tiefe der Nacht hinaus wird mein Atem getragen
von einem schlagenden Herzen erwärmt.
Auch wenn mir einmal kalt ist,
so verehre und liebe ich doch
das pochende Herz und den warmen Atem.
Das Herz ist mit mir gewachsen,
es schlägt
in meiner Brust, es schlägt in mir.
Es schlägt die Lebendigkeit
und diese atmet.

Diese gefühlte Lebendigkeit, die Wahrhaftigkeit
eines warmen Herzens und eines unendlichen Atems
schlägt für All.

Wenn Himmelsglocken läuten,
besänftigt sich das Herz,
beruhigt sich der Atem.
Morsezeichen aus dem Äther,
Impressionen, Fantasien, Reflektionen
tauschen und tanzen sich aus
zu Gefühlen und Bedürfnissen.
Alles stimmt sich ein
zur unendlichen Polyphonie.
Diese Lebendigkeit und unerschöpfliche Quelle
sprudelt nur so vor quicklebendigem Tatendrang.
Und zündet direkt von Innen,

freiströmende, flutende Gedanken und Gefühle ins All.

Gedanken und Gefühle sind frei.
Sie sind die Funken einer Verbindung.
Die noch so unbekannte Liebe zu allem und nichts.

Auch meine Gedanken und Gefühle sind frei,
solange ich sie nicht beschwere,
solange ich nicht mich über sie beschwere.

Sie fließen dahin, wie die Wellen eines Flusses.
Sie erwachen aus zündendem Empfinden
und entflammen,
Sie verbreiten Licht.

Sie begrüßen sodann mich und die Welt.
Ich grüsse zurück und lausche,
beobachte,
führe Zwiesprache und
tausche mich mit ihnen aus.

Ich führe Tagebuch.
Ich verewige sie irgendwie.
Ich trage sie in meine kleine Welt hinaus.

Also wer bin ich, wenn ich mich stetig austausche? Natürlich

ich blicke in die Natur, erfühle ihr tönendes Herz, male,

In dieser Weise erfülle und genieße ich

die Unendlichkeit der Phantasie und

die Vielfalt der Farben im Leben.


Wer die Bilder betrachtet,
der produziert sie mit,
indem er sie erfindet.


Der Sehende gibt dem kosmischen Geist in seiner rhythmischen Bewegung durch seine persönliche Wahrnehmung Ausdruck“. Diese lichtempfindliche Wahrnehmung ersieht Gemälde, ihrem Aussehen nach trügerisch einfach. Sie treiben Grenzen voran. Lösen sie wieder auf und wollen sein und an die Genesis erinnerndes Credo einlösen: „Es werde Licht!“

Innere Landschaften aus den Strichen des Pinsels in der Hand des Malenden werden mutig empfunden, werden aufgesucht, und empathisch im dynamischen Einklang mit seinem schlagenden Herzen und den Rhythmen der Farbmelodie verwoben. Diese Art Traumlandschaften, Anklänge von Einfühlsamkeit, innersten Gefühlen und Bedürfnissen werden wichtiger als die sich daraus bildenden Akzente. deren Weite sich aus den Farbschichten und –flächen ergibt.

Denn jeder träumt anders.

Durch stete Beobachtungen, Hineinsehen und Einfühlen in andere Welten und Kulturen, insbesondere während längerer Aufenthalte in Asien, China, Afrika, Europa, Nord- und Südamerika, spielte frohgemut meine persönliche Farbpalette mit den Farblichtern der wechselnden Lebens- und Denkweisen.

In der Malerei beschäftige ich mich mit dem „unendlichen Raum“, jener Raum zwischen den Dingen, aus dem heraus das Leben wächst und die Elemente sich wieder trennen und in ihren Urzustand, in ihre Urmatrix zurückkehren, wenn der Funke des Lebens einen Körper beim Tode verlässt. Der weite Raum tritt aus der Phantasie hervor und zeigt uns Empfindungen, Ahnungen, Gedanken, innere Erfahrungen und träumerische Erregungen.

Sonja Witte . Bildende Künstlerin . Theater-Tanzpädagogin . Choreographin .
художница . хореограф . танец-педагог .

Kirchstr. 4, 10557 Berlin, Германия
Tel. 030 392 1987

sonjawitteart@aim.com

© copy right: sonja witte 2008 ©

page: mj

Используются технологии uCoz